Offen, humorvoll und mit klarer Haltung: Iris Berben ist Ritterin des Ordens wider den tierischen Ernst

Die Schauspielerin Iris Berben hat am Freitagabend den Orden wider den tierischen Ernst erhalten. Im Narrenkäfig des Aachener Karnevalsvereins nutzte sie die Gelegenheit zu einem emotionalen Plädoyer für die Kunst und die Gleichberechtigung. Motto: „Frauen an die Macht!“ Moderiert von AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil und Elferrat David Lulley wurde die Auszeichnung diesmal nicht im Rahmen einer Festsitzung mit 1250 Gästen, sondern als TV-Sendung, die über drei Tage hinweg im Aachener Eurogress vom WDR aufgezeichnet wurde. Die Ausstrahlung ist am Montagabend, 14. Februar, ab 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.

Wenn der Saal auch nicht voll sein durfte, so konnten Iris Berben und alle anderen Auftretenden zumindest ein wenig mit vorhandenem Publikum spielen. Rund 80 Zuschauer waren zugelassen, die als Komparsen an allen drei Tagen – Donnerstag, Freitag und Samstag – nicht nur Geduld bewiesen, sondern offensichtlich sehr viel Freude an den Vorstellungen hatten. Die Resonanz der gut gelaunten Öcherinnen und Öcher war jedenfalls durchweg positiv.
Das durfte auch die frischgebackene 72. Ritterin erfahren. Schon im Publikum sitzend mit viel Beifall bedacht, wurde sie schließlich gefeiert für ihre scharfzüngige Rede, die immer wieder von Applaus unterbrochen wurde. „Mehr Frauen an die Macht!“ lautete ihre klare Forderung, dass „von männlichen Leerstellen blockierte Positionen endlich in Frauenhand kommen. In allen Ämtern und in ausreichender Anzahl!“ Das Revolutionäre läge ihr einfach im Blut, so Berben: „Das liegt an der Ehe meiner Eltern: eine leidenschaftliche Verbindung von Streichholz und Dynamitstange.“ Als Kind der 1968er sei für sie immer Frühling, immer Aufbruch, immer Veränderung. Und Veränderungen seien sehr gut.
Eine Lanze brach die AKV-Ritterin für die unter Corona stark leidende Kulturbranche – dafür stand ihr rot-weißes Clowns-Kostüm, in das sie für ihren Auftritt geschlüpft war: „Ich werde diesen Orden stellvertretend tragen für all meine Kunst-Kolleg*innen. Für die Schauspieler*innen in den großen und kleinen Theatern.“ In der Italienischen Commedia dell‘ arte sei es der Clown gewesen, der die Wirklichkeit auf eine schmerzhafte Spitze getrieben habe. Die Komödie habe es geschafft, über die Qualen des Alltags zu lachen und sie gleichzeitig anzuprangern. „Deshalb brauchen wir die Kunst“, so Berben. „Denn wir spiegeln ja nicht nur die Gesellschaft. Wir bringen nicht bloß das Publikum zum Lachen. Wir Narren und Mummenschanzlerinnen sind der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält.“

Zuvor hatte Iris Berbens Vorgänger Armin Laschet seine Nachfolgerin im Ritterkonvent in höchsten Tönen gelobt und ihr einige, genauer gesagt sieben glorreiche Vorgänger vorgestellt. Winfried Kretschmann (Grüne) zum Beispiel: „Einer der besten CDU-Ministerpräsidenten, die Baden-Württemberg je hatte.“ Oder Annegret-Kramp-Karrenbauer, die „Granate von der Saar“. Und schließlich Christian Lindner, „der von Jamaika träumte und jetzt an der roten Ampel steht“. Für Laschet war es ein Heimspiel, man spürte geradezu, wie wohl er sich im Aachener Eurogress fühlt. Doch er war nicht der einzige Politiker, der stehende Ovationen für seinen Beitrag erhielt. Auch Thomas Kutschaty meisterte die große Herausforderung, vor der er sich wähnte, mit Bravour: Schließlich sei das Parkett beim AKV „in Aachen so glatt wie die Treppe zum CDU–Präsidium“, scherzte der SPD-Spitzenkandidat für die NRW-Landtagswahl im Mai. Schunkelalarm dann bei Joachim Stamp (FDP): Der NRW-Familienminister sang sich mit „Impf doch ene mit“, frei nach den Bläck Fööss, in die Herzen der Öcher. Wen auch im ungewohnten Format, so war das Programm doch reich an Höhepunkten. Ob die Comedians Guido Cantz und Martin Schopp oder die Öcher Bühnenasse Vier Amigos, Jürgen B. Hausmann, Oliver Schmitt mit dem AKV-Ballett, T´N´Boom, Prinz Guido I. und Märchenprinz Phil I., die Hooreter Frönnde als Zentis-Preisträger oder das Tanzpaar der Prinzengarde der Stadt Aachen (Lambertz-Ehrenpreis): Sie alle sorgten gemeinsam für drei gelungene Tage im Eurogress.

An deren Ende hatten nicht nur die Moderatoren mehr als ein Tränchen im Auge. AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil und Elferrat David Lulley moderierten nach zwölf Jahren zum letzten Mal gemeinsam, denn beide scheiden im Sommer aus ihren Ämtern aus – wie auch einige weitere verdiente Elferräte. Sie alle hätten sich natürlich zu „ihrem“ Abschluss eine Festsitzung mit proppenvollem Saal gewünscht und diese auch verdient. Dass es nicht dazu kam, ist einem Virus zu verdanken, das dem Virus Karnevalis auf lange Sicht aber nicht den Garaus machen wird. Und beim AKV und dem WDR ist man sich sicher: Was hier trotz Corona auf die Beine gestellt wurde, kann sich sehen lassen. Gerne auch am Montag um 20:15 Uhr im Ersten.

Fotos: Orden wider den tierischen Ernst 2022

Galerie Donnerstag

Galerie Freitag

Galerie Samstag

Fotos: Andreas Steindl / AKV

AKV sagt Publikumsveranstaltungen ab und Guido I. bleibt auch 2022/2023 Prinz der Stadt Aachen

Der Aachener Karnevalsverein hat sich zu einer Absage seiner Saal-Veranstaltungen in der kommenden Session entschieden und folgt damit der Empfehlung der NRW-Landesregierung. Nicht stattfinden werden die für den 8. Januar 2022 geplante Prinzengala sowie alle folgenden Veranstaltungen: Brauhaussitzung, Maskerade, Florresei, Kinder-Kaffeevisite, After Zoch Party – Carnevale, AKV-Theaterball, Festsitzung Ordensverleihung „Wider den tierischen Ernst“ sowie das Kino-Event „Karneval Anno Dazumal“, die alle bis einschließlich 1. März 2022 durchgeführt werden sollten.

Die Verleihung des Ordens Wider den tierischen Ernst wird am 12. Februar 2022 im Aachener Eurogress für das Fernsehen aufgezeichnet – mit einem neuen Regiekonzept, aber ohne Saalpublikum. Dies wurde mit dem WDR vereinbart, wobei auch hier die aktuelle Lage jederzeit zu weiteren Umplanungen führen kann.

Der Präsident des AKV, Werner Pfeil, teilt hierzu mit: „Der Elferrat des AKV hat im Oktober 2020 alle seine Veranstaltungen für die Session 2020/2021 komplett abgesagt, weil damals eine Impfung noch in weiter Ferne lag. Alle vertrauten auf die Session 2021/2022 und so planten wir in diesem Jahr immer nach der geltenden Corona-Schutzverordnung, die zuletzt eine „2G+-Regelung“ vorsah. Bis zum 14.12.2021. An jenem Tag bedankte sich Ministerpräsident Hendrik Wüst bei den Karnevalsvereinen dafür, dass diese freiwillig ihre Karnevalssitzungen absagen würden. Zu diesem Zeitpunkt hatte der AKV-Elferrat bereits beschlossen, auf alle Party-Formate, Empfänge, Aftershow-Events und sonstige Rahmenprogramme zu verzichten, die seit Sommer 2021 geplant waren.  Auf die Verbreitung der Omikron-Variante musste jedoch weitergehender reagiert werden, führte sie doch in den letzten Wochen zu mehr Unsicherheit und Angst.“Der AKV übernimmt in dieser Situation selbstverständlich – wie in den letzten 24 Monaten – Verantwortung für seinen Prinzen nebst Hofstaat, seine Gäste, die bei ihm auftretenden Künstler sowie die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Eurogress, die vor und hinter der Bühne arbeiten, sowie die vielen ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen des AKV.

Daher reagiert der AKV auf die aktuelle Pandemie-Situation und der Elferrat hat entschieden, dem proklamierten Prinzen Guido I, Bettenhausen eine weitere Session zu ermöglichen. Alle hoffen, dass der im Januar 2021 ausgerufene Aachener Stadt-Prinz aufgrund des Ausfalls im Januar 2022 dann im Jahr 2023 auf den Aachener Karnevalsbühnen stehen wird.

Dr. Werner Pfeil
Präsident des AKV

#11Jeckenein11er – das erste gemeinsame Karnevalstrikot von Alemannia Aachen und dem AKV

Schwarz, Gelb und sportlich schick: Erstmals seit Bestehen der beiden Vereine gibt es ein gemeinsames Karnevalstrikot von Alemannia Aachen und dem Aachener Karnevalsverein (AKV). Der Prinz der Stadt Aachen, Guido I., ist ebenfalls mit dabei. Entstanden ist das Trikot in Kooperation mit NetAachen, Domeniceau und dem Alemannia-Hauptsponsor TIMEPARTNER.

#11Jeckenein11er heißt die Aktion, die sich die beiden Vereine ausgedacht haben. Die Zahl ist das verbindende Element: Im Fußball steht sie für die Anzahl der Spieler im Team und damit für die Mannschaftsstärke, im Karneval ist sie nicht nur am 11.11., sondern auch zum Beispiel im Elferrat präsent. Auch der Hofstaat des Prinzen besteht in der Regel aus elf Jecken.
Das Trikot-Design ist ganz bewusst nicht knallbunt, sondern sportlich in den Farben der Stadt und der Alemannia gestaltet. Dynamische elf Streifen betonen die gemeinsame Aktion und die AKV-Raute auf dem Ärmel schafft die Verbindung zum Aachener Karnevalsverein. Entwickelt wurde das Design der Trikots von Alemannias Ausrüster Capelli durch die Aachener Agentur DOMENICEAU von Dominik Welters.
Doch die beiden Vereine verbindet mehr als nur die Zahl elf. „Fußball und Karneval gehören einfach zu Aachen und werden von der Alemannia und dem AKV in besonderer Weise repräsentiert“, sagt AKV-Vizepräsident Roger Lothmann, der mit seinem Unternehmen TIMEPARTNER auch Hauptsponsor der Alemannia ist. Noch so eine Verbindung also.

„Für uns als Alemannia ist es wichtig, durch das Trikot die tiefe Verankerung in die Kultur der Stadt und der Region zu verdeutlichen. Wir freuen uns, dies gemeinsam mit dem AKV zu dokumentieren und unseren Fans ein wunderschönes Trikot präsentieren zu können, das sowohl farblich als auch mit Blick auf die einzelnen Trikotelemente zu uns passt. Das Trikot ist darüber hinaus nur das erste sichtbare Symbol einer langfristig geplanten Zusammenarbeit der beiden Aachener Traditionsvereine“ erklärt Martin Bader, Geschäftsführer der Alemannia.
In Deutschland ist die Idee des Karnevalstrikots nicht neu. Vergleichbare Aktionen gibt es schon seit einigen Jahren in anderen Hochburgen des Fastelovvends oder Faschings. Es wurde also höchste Zeit für Aachen nachzuziehen. Absoluter Vorreiter ist die Kaiserstadt dennoch: Das Alemannia-Dress ist das erste digitale Trikot mit Augmented-Reality-Applikation. „Scannt man den QR-Code auf dem Rücken, erhält man das Alemannia-Wappen als Augmented-Reality-Wappen auf sein Handy und kann es für Selfies und mehr überall platzieren“, erklärt AKV-Elferrat David Lulley, einer der Initiatoren der Trikot-Aktion. Sein Dank dafür ging für das Design an DOMENICEAU und für die Unterstützung bei der Umsetzung an NetAachen, ebenfalls ein Partner beider Vereine.

Das Trikot ist demnächst in limitierter Auflage von 1.111 Stück erhältlich (Erwachsene, S-3XL: 66,- Euro; Kindergrößen: 55,- Euro). Verkaufsstellen sind der Alemannia-Fan-Shop am Tivoli, der Alemannia-Online-Shop und Wienand Herrenausstatter an der Hotmannspief in Aachen. Wer das Trikot erwirbt, z.B. für sich selbst oder als Weihnachtsgeschenk, hilft auch der Alemannia: Der Reinerlös geht komplett an den Viertligisten.
Ab dem 8. Januar 2022, dem Tag der Prinzengala im Eurogress, wird es zur Trikot-Aktion eine Klebebilder-Aktion mit Komplettsätzen von Prinz und Hofstaat, Elferrat und dem Kader der Alemannia im Trikot geben, die der Prinz bei seinen Auftritten verteilt. Schöne Geste am Rande: Ein Sondertrikotsatz mit dem Logo des Märchenprinzen, der nicht verkäuflich ist, wurde am Donnerstag Märchenprinz Phil I. und seinem Hofstaat übergeben – mit besten Grüßen von Alemannia und dem AKV.
Getragen wird das Trikot übrigens auch im offiziellen Spielbetrieb. Es wurde vom Westdeutschen Fußballverband freigegeben und wird im Heimspiel gegen den 1. FC Köln II am Wochenende des 18./19./20. Februar 2022 auf dem Rasen des Tivoli zum Einsatz kommen. Dann wird auch Prinz Guido I. – ohnehin ein leidenschaftlicher Tivolibesucher – mit seinem Hofstaat dem Stadion einen Besuch abstatten. Für den Tag sind einige Aktionen geplant. „Ich bin mein Leben lang Alemannia-Fan“, so Guido Bettenhausen. „Es ist für mich ein wunderbares Geschenk, dass ich mit meinem Prinzenlogo auch auf dem Trikot meines Herzensvereins sein darf. Jetzt heißt es Daumendrücken, dass es sportlich wieder aufwärts geht!

Pressemitteilung: Zentis Kinderpreis 2022

Kontinuierlich gute Jugendarbeit:
Zentis-Kinderkarnevalspreis geht an die KG Hooreter Frönnde

Aachen. Schon bei der Gründung der KG Hooreter Frönnde im Jahr 2005 war es selbstverständlich, dass der Nachwuchs mit dazu gehörte. Acht Kinder bildeten im ersten Jahr die Kindergarde. Bereits damals konnte der junge Verein auch mit je einem Kinder-, Jugend- und großen Tanzmariechen aufwarten. 17 Jahre später wird die KG aus dem Stadtteil Haaren für ihre hervorragende Jugendarbeit mit dem Zentis-Kinderkarnevalspreis ausgezeichnet, den der AKV gemeinsam mit dem Aachener Traditionsunternehmen Zentis vergibt.

„Was schon in der Entstehung fester Bestandteil des Vereinslebens war, wird bis heute großgeschrieben: die Nachwuchsarbeit“, sagt AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil zur Begründung. „Die Integration der Kleinsten hat bei der KG Hooreter Frönnde Tradition. Das hat den Elferrat des AKV sehr beeindruckt.“ Aus der einen Garde von 2005 sind mittlerweile drei Gruppen geworden: Zehn Kinder von zwei bis sechs Jahren sind bei den „Minis“ aktiv, 15 tanzen sogar bei den „Bambis“ (Sechs- bis Zehnjährige). Und die „Kitz“, die zwischen zehn und 16 Jahre alt sind, bestehen aus sieben Kindern und Jugendlichen.

Darüber hinaus gibt je ein Kinder- und Jugendmariechen sowie ein Kinder- und Jugendtanzpaar. Etwas Besonderes sind die „Yellow Cats“: Die Kindershowtanzgruppe vereint alle interessierten Kinder – zurzeit sind es 16 – altersübergreifend zu einem gemeinsamen Tanz. Aber auch das gemeinsame Singen hat seinen festen Platz bei den Haarenern: Nachdem die singende Tanzmarie Nancy Franck, die viele Jahre lang neben Tanzeinlagen auch für Mitmachmusik sorgte, heute als Sängerin Karriere macht, haben die Kinder der KG nun ein eigenes Medley aus Aachener Liedern. Damit bringen sie Abwechslung in ihr Programm.

„Alles in der Jugendarbeit machen wir ehrenamtlich mit unseren eigenen Leuten“, sagt Guido Hüllenkremer, 1. Vorsitzender der KG Hooreter Frönnde, der sich sehr über die Auszeichnung freut. „Von Beginn an wurden unsere Kinder aus den eigenen Reihen trainiert, die Kleider werden selbst genäht.“ Ein Erfolgsgeheimnis ist die Kontinuität. Viele der jungen Tänzerinnen bleiben dem Verein treu, wenn sie aus dem Kinderbereich herausgewachsen sind. Sie machen begeistert in der „Großen Garde“ oder in der Showtanzgruppe „Yellow Tigers“ mit. Vier von acht Gründungskindern sind heute immer noch aktiv. Das Engagement, das sich der Verein praktisch selbst großzieht, ist bemerkenswert: So ist zum Beispiel die erste große Tanzmarie, Gina Beckers, heute Jugendleiterin, die erste Jugendmarie von damals, Miriam Ludwigs, führt als 2. Vorsitzende die KG mit.

Nach den Lockerungen des Lockdowns sind die Hooreter Frönnde froh, den Kindern und Jugendlichen endlich auch wieder Tanzmöglichkeiten zu bieten. Trainiert wurde zunächst in kleinen Gruppen im Freien auf verschiedenen Spiel- und Sportplätzen in Haaren – natürlich mit Abstand. Nun ist die Hoffnung groß, eine ähnlich schöne Session wie in den Vorjahren feiern zu können. Höhepunkte sind die eigene Kindersitzung, die mit rund 200 Gästen immer bestens besucht ist, ein Auftritt bei der Proklamation des Aachener Märchenprinzen und der Kinderzug am Tulpensonntag, bei dem die KG seit 2007 mit einem eigenen Kinderkarnevalswagen am Start ist.

Info:
Darüber hinaus ist die Jugendabteilung ein gern gesehener Gast bei Senioren- und Kindersitzungen. Fettdonnerstags sind Auftritte in den Haarener Schulen und Kindergärten besondere Highlights für den Nachwuchs. Zwar steht die Leistung nicht im Vordergrund, trotzdem nehmen die Haarener auch gerne an Turnieren in und um Aachen teil und konnten sich schon über manch gute Platzierung freuen. Auch außerhalb der Session wird mit gemeinsamen Ausflügen und einem Trainingswochenende mit Übernachtung die Gemeinschaft gefördert.

Jedes Jahr wird durch den Aachener Karnevalsverein gegr. 1859. e.V. (AKV) im Rahmen der Ordensverleihung WIDER DEN TIERISCHEN ERNST der Zentis-Kinderkarnevalspreis für besondere Verdienste um die Nachwuchsförderung im Karneval verliehen. Der AKV und sein Partner, die Zentis GmbH & Co. KG, unterstützen hierdurch seit 1992 die Zukunft des Öcher Karnevals. In der vergangenen Session wurde wegen Corona erstmals kein Zentis-Kinderkarnevalspreis vergeben, nachdem 2020 noch die Jugendarbeit der KG Bröselspetze Verlautenheide ausgezeichnet worden war. 2022 geht nun der mit 3333,33 EUR dotierte 30. Zentis-Kinderkarnevalspreis an die KG Hooreter Frönnde.

Kontakt:
Aachener Karnevalsverein gegr. 1859 e.V.
Kurhausstraße 2c
52062 Aachen
0241-470 311 0
info@akv.de

Tieftraurig nehmen wir Abschied von unserem Geschäftsführer und Elferrat Dietmar Werner.

In fast 35 Mitgliedsjahren hat Dietmar Vereinsarbeit von unschätzbarem Wert geleistet. Am 11. 11. 1986 trat er in den AKV ein. Seine aktive Zeit begann kurz darauf im Ehrenhut, den er nach acht Jahren in Richtung Elferrat verließ. 13 Jahre lang lenkte Dietmar Werner den Verein in diesem Gremium maßgebend mit. 2008 wechselte er in die Geschäftsführung, die er seit 2010 in alleiniger Funktion innehatte. Er war der ruhende Pol der Geschäftsstelle, die er mit Umsicht leitete.

Zahlreiche Auszeichnungen wie der Schwerenöter-Orden, der Peter Geulen-Orden, der Windmühlen-Orden, die Goldene 11, der Danke-Orden und der BDK-Orden in Silber zeugen nur unzureichend von seinem großen Engagement. Dietmar war gastfreundlich, humorvoll, herzlich und zupackend. Auch in hektischen Phasen vor den Sitzungswochenenden, wenn die Aufgaben sich stapelten und das Telefon nicht stillstand, behielt er den Überblick. Für jedes Problem hatte er eine Lösung und – wichtiger noch – für ein freundliches Wort war ihm auch im größten Stress die Zeit nie zu knapp.

Mit Dietmar ist ein wunderbarer Mensch von uns gegangen. Einer, auf den man sich verlassen konnte. Ein Freund.
Danke für alles, lieber Dietmar.

Wir werden dich vermissen!

Im Namen des
Aachener Karnevalsvereins gegr. 1859 e.V.

Mit Frohsinn gegen die Ungewissheit: Guido I. ist proklamiert

Der Corona-Pandemie zum Trotz: Guido Bettenhausen ist Aachens Prinz Guido I. 2021. Am Sonntagnachmittag wurde der leidenschaftliche Karnevalist und Prinzengardist zur Öcher Tollität proklamiert. Eine Proklamation, die so ganz anders war, als man sie kennt, und doch den Öcher Jecken in dieser Zeit ein wenig Freude und Normalität schenken soll.

„Es sind ohnehin schon schwere Zeiten im Moment“, sagt Guido Bettenhausen. „Da ist es mir als Karnevalist wichtig, den Leuten zu zeigen, dass Karneval stärker als ein Virus ist. Ich mache das aus vollem Herzen.“ Proklamiert wurde Guido im Parkhotel Quellenhof alleine von AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil. Doch auch wenn sie nicht leibhaftig vor Ort waren, so standen ihm doch viele weitere Oecher zur Seite. Sein per Zoom zugeschalteter Hofstaat zum Beispiel: Adjutant Marc Laube, Leibgardist Ralph Phlippen, Schatzmeister Tom Trella, Mundschenk Thomas Neunfinger, Rittmeister Ralf Villemont, Schmied Frank Schmidt, Oso (der Eisbär) Guido Schmitz, Kavalier Ralph Cleef und Hofkutscher Ralf Kreitz, dazu natürlich Prinzenberater Alwin Fiebus und Hofmarschall Wilfried Mandelartz.

Aber auch die an der Proklamation beteiligte Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen war zugeschaltet, um dem ersten Prinzen ihrer Amtszeit alles Gute zu wünschen. Das taten auch der Präsident des Festausschusses Aachener Karneval, Frank Prömpeler, sowie die Senatspräsidenten von AKV und Prinzengarde, Bernd Carl und Walter Klein, Prinzenkorps-Sprecher Michael Kratzenberg sowie der ganze AKV-Elferrat.

Eine Aufzeichnung der Inthronisierung ist am Montag, 18. Januar, um 20:15 Uhr auf der AKV-Facebook-Seite sowie auf dem Youtube-Kanal von AKV.TV zu sehen. Und weil eine Proklamation nicht ohne karnevalistisches Programm stattfinden sollte, hat der AKV viele Beiträge zusammengestellt, die zum Teil schon seit Herbst gedreht wurden – natürlich immer unter Einhaltung der jeweils geltenden Corona-Bestimmungen. „Wir freuen uns sehr, dass wir auf diese Weise auch ohne Veranstaltungen mit Publikum in der Lage sind, den Öcher Jecken ein bisschen Fastelovvend ins Wohnzimmer zu bringen“, sagte Werner Pfeil. „Besonderer Dank gilt natürlich den Künstlern, die dazu beigetragen haben, dies möglich zu machen.“

Mit dabei waren Jürgen Beckers, der singende Kommissar Oliver Schmitt, die neue Öcher Band Deschawü, Kurt Christ und – als frischgebackene Träger der Königsteinkette – die Kapelle der Börjerwehr und Börjerwehr-Kommandant Michael Hommelsheim.

Auch wenn Guido I. seine Insignien wie Zepter, Mütze und Federn nur ansehen durfte, weil sie wegen der Abstandsregeln nicht übergeben werden konnten: Bis Aschermittwoch ist der Automobilkaufmann nun ein vollwertiger Prinz. Da auch die Prinzengarde der Stadt Aachen natürlich nicht vor Ort sein konnte, um den Narrenherrscher in ihre Obhut zu nehmen, meldete sich in der letzten Videoschaltung dieses außergewöhnlichen Nachmittags der Kommandant der Garde zu Wort, die in diesem Jahr ihr 111-jähriges Jubiläum feiert. Dirk Trampen gratulierte von Herzen. „Es ist eine besondere Situation und deshalb auch eine ganz besondere Prinzenproklamation“, schloss AKV-Präsident Werner Pfeil den Nachmittag. „Toll, dass Guido I. und seine Hofstaatler sich bereit erklärt haben, dies gemeinsam mit uns zu machen. Sie werden eine Doppelsession erhalten, um hoffentlich im nächsten Jahr wieder mit ganz vielen Jecken in den Sälen, Zelten und Kneipen sowie auf den Öcher Straßen feiern zu können.“

Übertragung der Zeremonie:

AKV verschiebt Ordensverleihung – Prinz bekommt Doppelsession 2021/2022

Der Aachener Karnevalsverein (AKV) trägt den Folgen der Corona-Pandemie Rechnung. In seiner letzten Sitzung am 12. Oktober hat der AKV-Elferrat entschieden, die für den 30. Januar 2021 geplante Festsitzung Orden wider den Tierischen Ernst nicht auszurichten. Alle Beteiligten wurden bereits informiert. Auch die Prinzenproklamation wird nicht wie gewohnt stattfinden können.

Der AKV hofft nun, seiner designierten Ritterin Iris Berben den Orden am 12. Februar 2022 verleihen zu können, falls die Situation es dann wieder zulassen sollte. „Für uns steht die Gesundheit aller Mitwirkenden, der Mitarbeiter, aber auch der neuen Ordensträgerin und der übrigen Gäste im Mittelpunkt unserer Überlegungen. Eine frühzeitige klare Entscheidung ist daher für uns alle berechenbarer, als wenn wir dies lange hinauszögern würden“, so der Präsident des AKV, Dr. Werner Pfeil.

Die Regelungen der nordrheinwestfälischen Landesregierung von Ende September 2020, die mit den Vertretern der ABCD-Städte (Aachen, Bonn, Colonia, Düsseldorf) zum Thema Karneval einvernehmlich getroffen worden waren, sehen vor, dass kleinere karnevalistische Kulturveranstaltungen, die den Vorgaben der Coronaschutzverordnung sowie den gebilligten Hygienekonzepten entsprechen, stattfinden können. Der Elferrat hat sich aber jetzt generell gegen jegliche Durchführung der Festsitzung im Jahr 2021 entschieden.

Ähnliches gilt für den designierten Prinzen Guido Bettenhausen, dessen Proklamation ebenfalls nicht wie gewohnt stattfinden kann. Er wird in einer kleinen Zeremonie ohne Publikum seine Insignien für die Session 2021 erhalten, um als Prinz für die Stadt Aachen und alle 50 Vereine, die dem Festausschuss Aachener Karneval (AAK) angeschlossen sind, da sein zu können. Die Öcher Jecken bekommen damit einen Prinzen, der sie – je nach Pandemiesituation – mit einem karnevalistischen Online-Programm oder Auftritten bei eventuell möglichen Open-Air-Veranstaltungen unterhalten kann. Seine Insignien wird Guido im Jahr 2022 dann wieder überstreifen dürfen. Sofern möglich, sollen er und sein Hofstaat dann im Rahmen einer großen Prinzengala ihr Prinzenspiel aufführen und den Auftakt zu einer hoffentlich schönen und sorgenfreien Session feiern.

Bereits Ende Mai hatte der AKV-Elferrat sämtliche Veranstaltungen für 2020 abgesagt, genauso wie seine Partyevents für die gesamte nächste Session 2021. Bei den Vorstellungen des designierten Prinzen und der Ordensritterin wurden die Entscheidungen darüber, ob und inwelcher Form Sitzungen mit Publikum stattfinden können, unter den Vorbehalt der geltenden ordnungsbehördlichen Bestimmungen gestellt. Zudem wollte der AKV-Elferrat die pandemische Gesamtsituation beobachten und sich bis spätestens Ende Oktober Zeit nehmen, um eine Entscheidung hierüber zu treffen. Diese ist nun gefallen – mit einer für Werner Pfeil vernünftigen Lösung für alle: „Selten wusste ein designierter Prinz im Vorhinein, dass er so lange warten muss, um ein Jahr später dann möglicherweise sein Narrenzepter schwingen zu können. Aber so sind die Zeiten! Wir hoffen alle sehr, dass Guido Bettenhausen als Prinz auch in der übernächsten Session gemeinsam mit seiner Prinzengarde dann im 112. Jahr ihr 111-jähriges Jubiläum nachfeiern können.“

Guido Bettenhausen erklärt dazu: „Wir machen uns bereit für die Session 2022 und bis dahin werden wir das eine oder andere karnevalistische Programm über die sozialen Medien abspielen, um so auch 2021 den Öcher Fastelovvend ein kleines bisschen erlebbar zu machen.“

Karneval und die Vereine: Dr. Werner Pfeil, MdL (FDP) und Präsident des AKV (Aachener Karnevalsverein 1859 e.V.)

Die Sommerferien sind zu Ende und die Frage stellt sich für die Karnevalisten in der Region: Gibt es am 11.11.2020 und im Jahr 2021 Karneval, ja oder nein?

Die Antwort darauf ist nicht einfach, oder doch?

Es fängt schon damit an, dass in einigen Vereinen der diversen Städte in der StädteRegion Aachen gemutmaßt wird, dass es nach dem Auslaufen der derzeitigen Corona-Schutz-VO am 11.8.2020 möglicherweise einen rechtsfreien Raum (sprich keine Regelung mehr) gibt.
Diese Diskussion alleine ist schon durch nichts gerechtfertigt.

Die Corona-Schutz-Verordnung wird entweder verlängert oder es wird eine neue Regelung an deren Stelle treten, die die bisherigen Bestimmungen fortschreibt. Dies dürfte solange gelten, bis es ein Medikament gibt. Auch wenn viele Mediziner und Virologen in allen Ländern derzeit an einem Medikament forschen, so bedeutet dies jedoch nicht, dass möglicherweise im Jahr 2021 der Durchbruch gelingt. Wenn dies nicht der Fall sein sollte und es länger dauert, dann weiß man auch im Sommer 2022 nicht, ob Karneval im übernächsten Jahr stattfindet. Also warten wir alle solange ab und sind untätig?

In Aachen haben wir (AKV und Prinzengarde) sich zusammengeschlossen und andere Vereine angeschrieben und angesprochen, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.
Dabei spielen die wirtschaftlichen Interessen großer Festkommitees aus großen Städten am Rhein für die Frage, ob das Brauchtum gelebt werden kann, für uns in Aachen keine Rolle. Karneval lebt aus sich heraus und mit den Menschen. Vieles machen wir ehrenamtlich. Das bedeutet nicht, dass man unter Umständen auch finanzielle Unterstützung benötigt, wenn z.B. Verträge, die schon vor eineinhalb Jahren oder zwei Jahren geschlossen wurden, jetzt unter Umständen zu Mehrbelastungen führen, die man nicht mehr stemmen kann. Und hierzu muß man Lösungen finden, woran die Landesregierung arbeitet. Signale aus dem Heimatministerium sind erkennbar für alle da.

Außerdem erarbeitet die Landesregierung derzeit einen Leitfaden für die kommende Session. Dabei wird wohl in puncto Saalkarneval vieles neu und anders geregelt werden als in der Vergangenheit. Es kann daher so sein, dass dieser Leitfaden sich an die derzeit geltenden Bestimmungen der Corona-Verordnung hält und darauf verweist, gerade was Großveranstaltungen betrifft. Was sollte auch sonst kommen?

Denn seit Mai 2020 sind die Bestimmungen bekannt und alle würden gut daran tun, auch diese Bestimmungen ihrer eigenen Planung bereits jetzt zugrunde zu legen. Das bedeutet: Abstandflächen auch im Saal oder Nachverfolgbarkeit sicherstellen, Hygienekonzept, Partyverbot und möglicherweise Alkoholbegrenzung(?).
Daher ist der Aufschrei mancher Landtagsabgeordneten aus der StädteRegion, die Landesregierung müsse jetzt aktiv werden mehr als fraglich, aber es ist ja bald Kommunalwahlkampf.

Viel wichtiger ist folgendes: Um allen Karnevalistinnen und Karnevalisten in der fünften Jahreszeit Freude bereiten zu können, arbeitet der AKV mit der Prinzengarde zusammen seit Wochen an einem neuen Konzept für Aachen, welches an der jeweiligen aktuellen Corona-Lage angepasst werden kann. Sollte der Saalkarneval ausfallen oder nur eingeschränkt möglich sein, möchten wir versuchen, in der kommenden Session den Karneval digital, mobil bzw. hochgradig flexibel im Ablauf zu gestalten. Dabei könnten Out-Door Veranstaltungen eine größere Rolle spielen.

Außerdem ist aber auch eine fünfwöchige Online-Session geplant, in der der Prinz und Hofstaat unter dem Motto: „Der Prinz lädt ein…“ an verschiedenen Tagen in einem nachgebauten TV-Studio Gäste, Vereine und Karnevalisten einlädt, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen oder um (soweit zulässig) Einzeltänze von Mariechen, Büttenreden von Karnevalisten oder sonstige Aktionen zu übertragen. Dies kann jedes Festkommitee in ganz NRW und in jeder Stadt für seinen Bereich gestalten. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Online kann vieles passieren, wenn es halt im Saal nicht geht: Vereine können z.B. mit kleinerer Abordnungen persönlich vor der Kamera auftreten und den Kontakt zu den Karnevalisten halten, die ja bei einem beschränkten Saalkarneval nicht – wie in den Vorjahren – den Karneval erleben können. Und dies kann auch noch durch Werbeeinnahmen oder Sponsoringleistungen dazu führen, dass man durch die geringeren Kartenverkäufe zusätzliche Einnahmen generiert.  Aber hierbei ist Kreativität gefragt und nicht das Schimpfen auf die Landesregierung, die mal machen soll!

Die Ideen, was im Karneval nach der derzeitigen Corna-Schutz-Verordnung möglich ist, können die Vereine gemeinsam entwickeln.  Und dann heißt es Ärmel hochkrempeln und planen, umsetzen und gestalten.

Und wer sagt: Das kostet ja Geld, der hat recht und dazu hat die Landesregierung auch einen Topf eingerichtet, bereits vor Corona, mit dem alle Brauchtumsvereine bei der Umsetzung ihrer kreativen Ideen unterstützt werden können. Man muß nur einen Antrag stellen! Also daran kann es nicht scheitern und die Forderung einzelner Abgeordneter aus der StädteRegion, die Landesregierung soll ein Konzept für die Ausfälle der Karnevalsvereine vorstellen, dem ist zu sagen: Ja, das ist das eine, aber Hilfe zur Selbsthilfe und das Öffnen neuer kreativer Möglichkeiten hilft allen Vereinen mehr, denn wir alle wissen nicht, wann diese Corona-Zeit zu Ende ist und deswegen entwickeln wir uns und unseren Karneval weiter und Corona bleibt hoffentlich nur eine kurze Übergangszeit.

Dr. Werner Pfeil
MdL und AKV Präsident

info@akv.de
werner.pfeil@landtag.nrw.de

Humorvoll und engagiert: Iris Berben wird 72. Ritterin des Ordens wider den tierischen Ernst

Fotocredit: Arya Shirazi

Die Schauspielerin Iris Berben erhält am 30. Januar 2021 den Orden wider den tierischen Ernst des Aachener Karnevalsvereins (AKV). Gewürdigt wird Iris Berben   als gesellschaftspolitisch stark engagierte Persönlichkeit, die mit Sympathie, Humor und Geradlinigkeit die Herzen der Menschen gewinnt und als Mahnerin gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein Vorbild ist. Eine Aufzeichnung der Festsitzung ist am Montag, 1. Februar 2021, um 20.15 Uhr in der ARD zu sehen.  

„Iris Berben hat uns Deutsche immer wieder zum Lachen gebracht, aber sie redet uns auch ins Gewissen“, sagt AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil. Sie liebe Komik und Humor als Ausdruck von Freiheit und Selbstbestimmung, zugleich nutze sie ihre Popularität, um sich einzusetzen und Partei zu ergreifen, zum Beispiel gegen Rassismus oder Antisemitismus. „Wie wichtig gerade diese Haltung gegen Rechtsextremismus, diese Stimme für Gerechtigkeit und dieses Engagement für Menschlichkeit ist, zeigen uns die jüngsten politischen Ereignisse in verschiedenen westlichen Demokratien. Sie ist Vorbild für uns alle und genau dafür wird sie deutschlandweit geachtet und geschätzt“, so Pfeil weiter.

„Der Orden wider den tierischen Ernst hat eine lange Tradition. Aber seine Intention, Humor und Menschlichkeit in den Vordergrund menschlichen Handelns zu stellen, hat nichts an Aktualität eingebüßt“, sagt Iris Berben. „Auch deshalb freut es mich besonders, in der Nachfolge solch verdienter Preisträger zu stehen, die der AKV bereits ausgezeichnet hat.“

Dass die Ritterrunde des AKV allerdings dringend weibliche Aufwertung brauche, habe der Elferrat gut erkannt. Dafür müsse man die Herren loben, so die Schauspielerin lachend, die sich für den rheinischen Karneval durchaus erwärmen kann: „Diese tollen Tage verbinden Menschen und verwischen Unterschiede. Es gibt kein Oben und kein Unten. Das Schöne am Karneval ist auch, dass man frei reden kann, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Das werde ich natürlich auch tun.“

Nicht nur ihr künstlerisches, sondern auch ihr gesellschaftliches Engagement macht Iris Berben zu einer der beliebtesten Schauspielerinnen Deutschlands. Als eine von zwei himmlischen Töchtern startete sie durch und blieb weit oben, gemeinsam mit Diether Krebs brachte sie in der Comedy-Reihe Sketchup ganz Deutschland zum Lachen. In weit mehr als hundert Filmen bewies sie ihre enorme Vielseitigkeit als Schauspielerin, und es ist noch kein Ende in Sicht. Iris Berben kann Menschen zum Lachen und zum Nachdenken bringen, sie emotional berühren und aufrütteln.

So glaubwürdig wie sie ihre Rollen in Film und Fernsehen spielt, engagiert sie sich für eine solidarische, offene und tolerante Gesellschaft. Iris Berben, die bei mehreren Wahlen öffentlich die SPD unterstützte, setzt sich seit vielen Jahren unermüdlich gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus ein. Ihr großer und warmherziger Humor, ihr überzeugendes Auftreten als Schauspielerin, aber auch ihr unermüdliches gesellschaftspolitisches Engagement haben den Elferrat des Aachener Karnevalsvereins zutiefst beeindruckt.

„Iris Berben ist eine hoch engagierte Persönlichkeit, die sich mit Vehemenz für bunte Vielfalt und gegen Rassismus einsetzt. Gerade heute ist sie eine der wichtigen Stimmen, die wir gegen aufkeimenden Populismus und Antisemitismus brauchen“, sagt AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil. „Zugleich hat sie als Schauspielerin auch nach unzähligen ernsten Rollen nie ihre Wurzeln aus der Komik verloren und kann jeden zum Lachen bringen.“

Am Samstag, 30. Januar 2021, findet die Festsitzung des AKV im Aachener Eurogress statt, in deren Rahmen Iris Berben als siebte Frau in der Geschichte des Ordens wider den tierischen Ernst zur Ritterin geschlagen wird. Ob die Veranstaltung wie gewohnt mit rund 1250 Gästen stattfinden kann oder wegen Corona als Aufzeichnung ohne Publikum erfolgen wird, ist noch unklar. Auf jeden Fall wird sie eine Mischung aus Aachener Karneval, Musik und Beiträgen politischer Redner bieten. Die Laudatio wird Amtsvorgänger Armin Laschet halten.

Bisher ausgezeichnet wurden unter anderem Konrad Adenauer, Helmut Schmidt, Ephraim Kishon, Hans-Dietrich Genscher, Johannes Rau, Friedrich Merz, Gloria von Thurn und Taxis, Cem Özdemir, Christian Lindner, Annegret Kramp-Karrenbauer, Markus Söder, Gregor Gysi, Winfried Kretschmann und Julia Klöckner.

„Mär zesame sönd vür (Öcher) Fastelovvend!“ – Ein Interview mit der designierten Tollität 2021 Guido I. Bettenhausen

AKV: Warum willst du Prinz werden?

Des. Guido I.:  
Ich bin Prinzengardist – seit vielen Jahren und mit Herz und Seele. Da erlebt man die Momente, die ein Prinz Karneval unserer Stadt hat, hautnah mit. Die emotionalen Höhepunkte, das Glücksgefühl mit den Menschen im Saal zu teilen und ein kleines neues Kapitel für die Geschichte unserer Stadt mitzuschreiben: Irgendwann war klar: Diese Emotionen wollte ich auch einmal spüren. Einmal Prinz zu sein ist und bleibt für einen Karnevalisten das Höchste. Und gerade in den letzten Jahren bei einigen tollen Vorgängern wurden hier hohe Maßstäbe gesetzt. Das ist auch ein Ansporn für mich.

AKV: Warum gerade in diesem Jahr?

Des. Guido I. :
Die Antwort ist schnell gegeben. Meine Garde feiert ihren 111ten Geburtstag. Und auch wenn die Prinzengarde in jedem Jahr ihren Prinzen Karneval durch den Öcher Fastelovvend trägt, wird den Jungs in der Garde dies bei mir sicher nochmals ein Stückchen mehr an jecker Energie entlocken… Nun aber steht durch Corona bedingt fest: Eine „normale“ Session wird es 2021 nicht geben. Sich von den vielen schönen Bildern im Kopf zu trennen, die man sich für die Session gemalt hatte, fällt überhaupt nicht leicht – das kann ich Ihnen sagen. Denn es brauchte eine Zeit, in der mir und den Jungs an meiner Seite klar wurde, wie sehr Corona und die damit einhergehende Unsicherheit in der Planung unsere Ideen für die Prinzenzeit und natürlich auch die Pläne der Prinzengarde durchkreuzt. Stück für Stück aber hat sich die Erkenntnis durchgesetzt: Das, was wir uns für 2021 ausgedacht haben, geht so nicht. Aber wir wollten uns auch unserer Verantwortung für die Jecken in Aachen stellen und die Zusage an den AKV einhalten.

AKV: Stand für Dich auch die Absage zur Debatte?

Des. Guido I.:
Ja, natürlich habe ich darüber nachgedacht. Wir haben unzählige Gespräche gehabt. Mein Adjutant Marc Laube und ich im Besonderen. Aber natürlich auch mit den Jungs, die meinen Hofstaat bilden sollen, der Prinzengarde und dem AKV. Letzten Endes aber hat der Prinz als Identifikationsfigur eine Vorbildfunktion für alle Jecken unserer Kaiserstadt. Ein wenig Frohsinn, Lachen und Leichtigkeit – das brauchen wir Alle vielleicht gerade jetzt. Und irgendwann stand dann felsenfest: Wir machen das für die Öcher Jecken und werden Wege finden, mit den dann geltenden Corona-Rahmenbedingungen umzugehen. Und – ganz ehrlich – entweder hat man den Karneval im Herzen – oder nicht. Und ich stehe zu meinen Zusagen. Für mich ist die Session 2021 auch eine Chance für alle Karnevalisten, alle Vereine und alle Jecken in Aachen, noch enger zusammenzurücken. Ob mit Lackschuh, Turnschuh oder barfuß: „Nur zesame sünd für Öcher Fastelovend.“

AKV: Welche Auswirkungen wird Corona auf die Session haben?

Des. Guido I.:
Wir müssen davon ausgehen, dass es den klassischen Saal-, Straßen- und Kneipenkarneval nicht geben wird. Bereits jetzt im Mai ist das klar. Und zwar unabhängig davon, wie sich die CoronaPandemie in den kommenden Monaten und die mit ihr verbundenen Abstands- und Veranstaltungsauflagen entwickeln wird. Kein Veranstalter kann jetzt Verträge mit Künstlern unterschreiben. Keine Prinzenproklamation geplant werden. Auch ein Rosenmontagszug, wie wir ihn kennen, ist schwer vorstellbar. Alle Vereine in Aachen und damit auch wir als Prinz und Hofstaat müssen heute so planen, als würden auch in acht und neun Monaten die gleichen kontaktbeschränkenden Auflagen gelten wie heute.

AKV: Wie reagiert ihr mit Eurem Konzept für die Session darauf?

Des. Guido I.:
Unser Konzept „Mär zesame sönd vür (Öcher) Fastelovvend!“ wird sehr mobil und sehr digital sein müssen. Damit wir den Frohsinn zu den Menschen bringen können, werden wir mit einer fahrbaren Lösung arbeiten. Unser Regenbogen-Bus ist ein Doppeldecker, dessen Oberdeck zur mobilen Bühne werden kann. Wir können damit nah vor Häuser, Wohnheim, Senioreneinrichtungen, Kindergärten, Schulen oder Krankenhäuser fahren und direkt vor der Einrichtung unsere Lieder singen, ein wenig jecken Verzäll machen und den Menschen ein Lächeln „durch die Mauern und Fenster“ senden. Einer meiner Jungs hat das Konzept lachend „39 kleine Rosenmontage“ statt eines großen genannt.  Digital spielen wir jeden Tag der Session mit den Möglichkeiten der sozialen Medien. Es wird ein Video-Tagebuch geben und wir werden darin versuchen, so viele Vereine des Festausschusses Aachener Karneval zu integrieren, wie nur irgend möglich.

AKV: Neben Maskottchen Eisbär „Oso“, wird es auch einen Regenbogen geben. Warum der Regenbogen?

Des. Guido I.:
Der Regenbogen hat sich in den letzten Wochen zu einem Symbol der Hoffnung auf ein Ende der Corona-Pandemie entwickelt. Und auf die Zeit danach. Wenn man durch die Straßen fährt, sieht man in den Fenstern unzählige von Kindern gemalte Regenbögen. Er ist auch ein Symbol für die Vielfalt des Karnevals, das Bunte, das Lebendige. Er nimmt alle Farben der Gesellschaften auf und sagt damit: Zusammen sind wir Karneval. Und gemeinsam gehen wir auch durch Corona durch.

AKV: Wie kam es zum Motto für die Session 2021?

Des. Guido I.:
Die Folgen der Corona-Pandemie stellen unsere Gesellschaft vor riesige Herausforderungen. Und keiner kann bei der dynamischen Entwicklung sagen, wie es in 3, 6 oder 9 Monaten aussehen wird. Mit dieser Ungewissheit zu leben und positiv zu bleiben: Das schaffen wir Alle nur gemeinsam. Karneval ist so etwas wie gefeierter Optimismus: Die Menschen fliehen für die jecken Tage aus dem Alltag und lassen die Sorgen hinter sich. Diese Idee des Karnevals wollen wir leben – überleben – lassen. Das geht aber auch nur dann, wenn alle zusammen mit uns diese besondere Session unter ihren besonderen Rahmenbedingungen und Regeln meistern. Denn so banal es klingt: Karneval kann man nicht alleine feiern: „Mär zesame sönd vür (Öcher) Fastelovend.“

AKV: Wie stemmt ihr das organisatorisch?

Des. Guido I.:
Dass wir unter den besonderen Vorzeichen von Corona eine komplett neue Form von Prinzen-Zeit für 2021 erleben werden, lässt alle Beteiligten aus Vereinen, Elferrat und unserem Team sehr eng zusammenrücken. Es werden Wege gesucht und gefunden, wie eine Corona-Session 2021 zu bespielen sein könnte. Zu erleben, wie kreativ hier unter Druck gearbeitet wird, reißt mich mit – toll!

AKV: Wie geht deine Familie damit um?

Des. Guido I.:
Meine Frau und meine Kinder wissen, welchen Verrückten sie da am Küchentisch haben. Karneval haben wir Bettenhausens alle im Blut. Als die Idee der Corona-Session an diesem Küchentisch besprochen wurde, gab es aber schon einige offene Münder. Letzen Endes aber hat aber auch meine Familie gesagt: Mach es, weil es wichtig für die Menschen ist, dass es auch in diesem Jahr einen Prinzen gibt. Eine großartige Unterstützung für mich.

AKV: Wie bewältigt ihr die Session finanziell?

Des. Guido I.:
Die Finanzierung der Session ist immer eine große Aufgabe – gerade aktuell, in denen verständlicherweise auch viele potenzielle Sponsoren wirtschaftlich schwierige Zeiten erleben. Wir werden die anstehenden Corona-Session daher auch finanziell eng nähen müssen und ungewöhnliche Ideen haben, um dennoch für den guten Zweck zu sammeln. Zum Beispiel bei unseren Orden, die wir wegen ihrer besonderen Bedeutung für Karnevalisten natürlich machen wollen. Aber die werden dann eben nicht umgehängt, sondern online bestelle und zu den Jecken nachhause geschickt.

AKV: Wie reagierte der Hofstaat auf die „neue“ Session?

Des. Guido I. :
Ich habe den Jungs bei der Vorstellung der Ideen gesagt, dass ich für Jeden, der hier absagt, Verständnis habe. Für jede Familie ist es eine Sondersituation, wenn Papa eine Session im Hofstaat feiert. Auch beruflich. Da müssen auch die Familien dahinterstehen. Dass nun acht Jungs in diesem besonderen Jahr mitziehen, finde ich außergewöhnlich. Das freut mich riesig.

Lieber Guido, der AKV wünscht Dir und Deinem Hofstaat eine schöne Session!